Zum 25. Jubiläum des Punk versprach das Festival, das dieses Jahr wieder in Morecambe (England) stattfand, mit Konzerten auf vier Bühnen mit 132 angekündigten Bands noch größer und noch besser zu werden, als die Jahre zuvor.
Aber fangen wir von vorn an!
![]() | Da ich wieder mal alleine in die große weite Welt nach London losgezogen war, die Leipziger hatten es wie so oft nicht auf die Reihe gekriegt, sich auf nach England zu machen, war ich hocherfreut mit Jim (the Skin), wenigstens ein bekanntes Gesicht am Victoria Station zu erblicken, so dass die lange Busfahrt wenigstens nicht langweilig zu werden drohte. Trotz angenehmer Leute im Bus zog sich die Fahrt nach Morecambe allerdings dennoch aufgrund von Staus und zahlreichen Baustellen schier endlos dahin, so dass wir Morecambe ´ne ganze Ecke später erreichten, als geplant, weshalb wir die Auftritte der ersten Bands auch gleich verpaßten. | ![]() |
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Am nächsten Morgen machte ich mich schon recht früh zu Fuß auf den Weg zum Festival Gelände, in der Hoffnung ein paar Leute zum internationalen Frühschoppen zu treffen.
Auf halben Wege hatte ich dann auch Glück und rannte in Barry und die anderen Jungs von „SKINT“. Die Kollegen waren allerdings alles andere als frisch, da sie die vorangegangene Nacht mangels eines freien Hotelzimmers in ihrem Auto verbringen mussten. Zum Glück verließen einige Leute das Festival vorzeitig, so dass die Jungs wenigstens für Samstag und Sonntag ein Quartier bekamen. | ![]() |
Um die Wartezeit bis zur Räumung des Zimmers zu überbrücken und das nötige Kleingeld für den Frühschoppen zusammen zu bekommen, begründeten wir kurzerhand eine Kollekte für notleidende Skinheads und schickten Barry sogleich mit einer Spendenbüchse zum Sammeln auf den Weg. Der war allerdings wenig erfolgreich, obwohl er sich redlich Mühe gab, möglichst notleidend und abgebrannt auszusehen und so beschlossen wir kurzerhand mit dem restlichen Bier, das vom Vortag übrig geblieben war, zur Touristen- Information zu ziehen, um dort die Zeit bis zum Auftritt von „Running Riot“ zu vertrödeln . |
Der Bandname „Running Riot“ sagte mir zwar was, aber ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, bis zu ihrem Auftritt in Morecmabe schon mal was von ihnen gehört zu haben und so bin ich eigentlich auch eher mitgegangen, weil mir die Jungs von SKINT ständig erzählten, wie geil diese Band ist. Die Lobeshymnen auf die Kollegen aus Belfast sind jedoch keinesfalls übertrieben, da sie allerfeinsten Oi! spielen, wie man ihn bei neueren Bands in letzter Zeit nur sehr selten findet. So war auch dieses Konzert ein absolutes Schmäckerchen und wer in nächster Zeit nicht die Gelegenheit hat, sich die Iren mal live anzusehen, sollte sich zumindest mal ihre Debüt- CD „Monk`s Not Dead“ zulegen, die in keiner gut sortierten Oi! Sammlung fehlen sollte. | ![]() |
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Abgesehen davon, dass die Band schon optisch eher wie eine schlechte Mischung aus „Rage Against The Mashine“ und den „Backstreet Boys“ wirkte, war auch musikalisch vom alten Glanz, den die Band noch auf ihrer genialen „False Gestures For A Devious Public“ ausstrahlte, nicht mehr allzu viel übrig geblieben. Neben den technischen Problemen, mit denen sich die Jungs herumschlagen mussten und die man ihnen nicht anlasten kann, wirkte die Band aber insgesamt auch recht lustlos und konnte die Anwesenden nicht so richtig begeistern. | ![]() |
Leider hatten sich auch an diesem Abend wieder einige dieser Birnen im Dome eingefunden die, offensichtlich durch einen Typen animiert, der die halbe Geschichte des 3. Reiches auf seinen Rücken tätowiert hatte, meinten ihre politische Ausrichtung durch den ausgestreckten rechten Arm kundtun zu müssen.(Ein Photo der Tätowierungen dieses Typen habe ich mir erspart, da unsere Seite ansonsten sicherlich reif für den Index gewesen wäre. Nur soviel sei zu den Motiven gesagt. Zu sehen waren der hässliche Irre mit dem kleinen Bart und dem schmierigen Seitenscheitel, natürlich grüßend, dann sein debiler Stellvertreter, einige Sturzkampfbomber, eine Klansmütze und noch einiger anderer Unsinn. Wenn das kein Geschichtsbewusstsein ist.) | ![]() | Abgesehen von den paar Boneheads, durch die sich weder Kev und die Jungs von „Condemned 84“ noch der Rest des Publikums weiter stören ließen, war der Auftritt der Band allerdings mal wieder absolut genial und „Condemned 84“ kamen dieses Mal sogar noch besser rüber, als bei ihrem letzten Auftritt beim HIS in Morecambe vor zwei Jahren, zumal sie auch dieses Mal wesentlich besser ausgesteuert waren. |
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Ansich hätte nach dem Gig von „Red Alert“ ja eigentlich auch noch der Auftritt von „Beerzone“ angestanden, den ich mir allein schon deshalb ansehen wollte, weil sie vor kurzem erst ´ne neue CD rausgebracht haben und außerdem seit ihrem Auftritt beim „Holidays In The Sun“ in Berlin letztes Jahr die Besetzung der Band fast völlig umgekrempelt hatten. Irgendwie ging mir die Musik der Band, die mir ansonsten eigentlich sehr gut gefällt aber schon nach wenigen Minuten ziemlich auf den Geist, so dass ich mir den Rest des Auftrittes dann doch ersparte, noch einige Getränke abfasste und mir bis zum Auftritt der beiden letzten Highlights des Tages, „Argy Bargy“ und den „Warriors“ lieber noch die Jungs von „Hard Skin“, wobei ich selbstverständlich nicht die nackigen Spargeltarzane meine, die während des Auftrittes von „Hard Skin“ auf der Bühne rumsprangen. | ![]() |
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Aber auch die Warriors, die an diesem Abend mal wieder mit Zweitsänger Jim auftraten vermochten in jeder hinsicht zu überzeugen. Nach ca. der Hälfte des Gigs der „Warriors“ war dann bei mir allerdings die Luft raus, so dass ich auch diesen Auftritt vorzeitig verließ, um mich vom Wochenende zu erholen.Auch wenn ich leider nicht alle Bands sehen konnte, die ich mir gerne angesehen hätte, wie z.B. „Major Accident“, „ the Partisans“, die „ the Templars“ und „Braindance“ oder „Red London“ und „D.O.A“ war´s auf jeden Fall wieder mal ein geniales Wochenende bei dem ich immerhin 21 Filme verknipst habe und von dem man sicherlich noch lange reden wird. | ![]() |