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Holidays In The Sun (Morecambe) 6. /7./8. 7.2001

25th Anniversary of Punk


Freitag 6.7.2001

Zum 25. Jubiläum des Punk versprach das Festival, das dieses Jahr wieder in Morecambe (England) stattfand, mit Konzerten auf vier Bühnen mit 132 angekündigten Bands noch größer und noch besser zu werden, als die Jahre zuvor. Aber fangen wir von vorn an!
Da ich wieder mal alleine in die große weite Welt nach London losgezogen war, die Leipziger hatten es wie so oft nicht auf die Reihe gekriegt, sich auf nach England zu machen, war ich hocherfreut mit Jim (the Skin), wenigstens ein bekanntes Gesicht am Victoria Station zu erblicken, so dass die lange Busfahrt wenigstens nicht langweilig zu werden drohte. Trotz angenehmer Leute im Bus zog sich die Fahrt nach Morecambe allerdings dennoch aufgrund von Staus und zahlreichen Baustellen schier endlos dahin, so dass wir Morecambe ´ne ganze Ecke später erreichten, als geplant, weshalb wir die Auftritte der ersten Bands auch gleich verpaßten.

In Morecambe angekommen, ging es sofort mit der Hotelsuche los, bei der auch gleich Freude aufkam.
Elms Hotel ? Das muß da gleich um die Ecke ein paar Straßen weiter sein.
Ich also losgerannt, denn schließlich waren die Leute im Bierzelt ja Eingeborene und mussten es wissen. Als dann aber nach einer Viertelstunde Fußmarsch immer noch kein Elms Hotel in Sicht war und ich schon fast wieder aus Morecambe raus zu sein schien, auf jeden Fall aber bereits Lichtjahre vom Festival entfern war, fragte ich zur Sicherheit doch noch einen des Weges kommenden Anzugtypen.
Elms Hotel? Da hast Du aber noch einen ordentlichen Weg vor Dir. Nimm Dir lieber ein Taxi.
Da ich Vorschläge in Richtung Taxi grundsätzlich ignoriere und Menschen in Anzügen ohnehin nicht traue, schlug ich seinen Vorschlag natürlich in den Wind. Pah! Ich geh´ doch noch nicht am Stock!
. Allerdings hätte ich seinen Rat vielleicht doch besser befolgt. Jedenfalls rannte ich noch eine halbe Ewigkeit durch die Gegend, bis ich schließlich am Hotel war. Die Sachen ins Zimmer geworfen und los ging es zum "Business" Konzert, von dem ich gerade noch ein paar Stücke mitbekam. Zwar war die Stimmung diesmal nicht ganz so gut, wie bei ihrem legendären Gig in Morecambe vor zwei Jahren, als der Saal bis zum letzten Mann tobte, aber Micky Fitz und Kollegen legten auch dieses Mal wieder ´nen saugeiles Konzert hin und man kann nur hoffen, dass ihre neue Scheibe "No Mercy For You", die übrigens wieder ein ziemlicher Kracher geworden ist, genauso einschlägt, wie ihr Auftritt. Wie schon gesagt fand das Festival dieses Jahr auf vier Bühnen statt. Das hatte einerseits zwar den Vorteil, dass man sich die Bands besser aussuchen konnte, die man sehen wollte, andererseits war es aber auch insoweit nachteilig, als sich bei den vielen angekündigten Gruppen einige Auftritte guter Bands überschnitten, so dass die Wahl manchmal wirklich sehr schwer fiel.
Aus diesem Grund zog ich dann auch nach einer kurzen Weile schon wieder weiter in Richtung "Carleton Club", wo "On File" auftreten sollten. Leider hatten, sicherlich aufgrund des parallel laufenden "Business" Konzertes, nur wenige Leute den Weg in den etwas abgelegenen Club gefunden, um die Schotten spielen zu sehen. Dafür wurden die Anwesenden jedoch mit einem brillianten Auftritt der Kollegen in fast schon familiärer Atmosphäre und absolut geiler Stimmung belohnt , die so einige andere Konzerte in den Schatten stellte. Nachdem die Schotten für die richtige Konzert -Stimmung an diesem Abend gesorgt hatten, stellte sich die Frage zum Auftritt von "One Way System" zu gehen oder doch lieber "The CRACK" anzusehen irgendwie nicht mehr so richtig, denn nach "On File" war ein Gig von "The CRACK" genau das Richtige für Vatter sein Sohn. Also ging´s es auf zur "Platform". Da ich schon mal da war und es ohnehin etwas früh für den Auftritt von "The CRACK" war, nahm ich die Gelegenheit wahr, mir gleich noch das Konzert von den "Vibrators" reinzuziehen.
Deren "V2" LP hatte ich zwar mit den legendären Krachern wie "Troops Of Tomorrow" oder "Pure Mania" vor etlichen Jahren auf meinem Plattenspieler noch rauf und runter gedudelt, aber irgendwann schlichtweg einfach das Interesse an der Band verloren, weshalb meine Erwartungen an den Auftritt auch nicht allzu hoch waren. Umso überraschter war ich, festzustellen, dass es die alten Männer immer noch drauf haben, geniale Konzerte zu spielen, so dass die Wartezeit bis zum lang ersehnten Auftritt von „The CRACK“ wie im Flug verging. Und das warten hatte sich gelohnt. Zwar spielten „The CRACK“ leider wieder lediglich altes Material, aber das hatte zumindest den Vorteil hatte, dass man die Lieder mitsingen oder doch jedenfalls mitgröhlen konnte und bei so geilen Stücken wie "Take Me Away" "Hard Road" musste einfach Freunde aufkommen.

Samstag 7.7.2001

Am nächsten Morgen machte ich mich schon recht früh zu Fuß auf den Weg zum Festival Gelände, in der Hoffnung ein paar Leute zum internationalen Frühschoppen zu treffen.
Auf halben Wege hatte ich dann auch Glück und rannte in Barry und die anderen Jungs von „SKINT“. Die Kollegen waren allerdings alles andere als frisch, da sie die vorangegangene Nacht mangels eines freien Hotelzimmers in ihrem Auto verbringen mussten. Zum Glück verließen einige Leute das Festival vorzeitig, so dass die Jungs wenigstens für Samstag und Sonntag ein Quartier bekamen. Um die Wartezeit bis zur Räumung des Zimmers zu überbrücken und das nötige Kleingeld für den Frühschoppen zusammen zu bekommen, begründeten wir kurzerhand eine Kollekte für notleidende Skinheads und schickten Barry sogleich mit einer Spendenbüchse zum Sammeln auf den Weg. Der war allerdings wenig erfolgreich, obwohl er sich redlich Mühe gab, möglichst notleidend und abgebrannt auszusehen und so beschlossen wir kurzerhand mit dem restlichen Bier, das vom Vortag übrig geblieben war, zur Touristen- Information zu ziehen, um dort die Zeit bis zum Auftritt von „Running Riot“ zu vertrödeln .

Der Bandname „Running Riot“ sagte mir zwar was, aber ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, bis zu ihrem Auftritt in Morecmabe schon mal was von ihnen gehört zu haben und so bin ich eigentlich auch eher mitgegangen, weil mir die Jungs von SKINT ständig erzählten, wie geil diese Band ist. Die Lobeshymnen auf die Kollegen aus Belfast sind jedoch keinesfalls übertrieben, da sie allerfeinsten Oi! spielen, wie man ihn bei neueren Bands in letzter Zeit nur sehr selten findet. So war auch dieses Konzert ein absolutes Schmäckerchen und wer in nächster Zeit nicht die Gelegenheit hat, sich die Iren mal live anzusehen, sollte sich zumindest mal ihre Debüt- CD „Monk`s Not Dead“ zulegen, die in keiner gut sortierten Oi! Sammlung fehlen sollte.
Nach dem Auftritt von „Running Riot“ ging es wieder nach draußen und wir warteten auf den Auftritt der „Templars“, als die schreckliche Nachricht die Runde machte, dass die New Yorker ihren Gig absagen mussten. Dementsprechend war auch die Laune der beiden Pechvögel Phil und Perry, die die Konkurrenz bei einem Wettbewerb um das längste Gesicht an diesem Tag sicherlich um Längen geschlagen hätten. Schuld an der Misere war Sänger Carl, der es irgendwie nicht auf die Reihe gekriegt hatte, das Ticket für seinen Flug von Finnland, wo er zur Zeit studiert, rechtzeitig zu bekommen, so dass er es nicht mehr zum Auftritt nach Morecambe schaffte und ich mich mit der neuen CD „ The Horns Of Hattin“ begnügen musste, die allerdings wieder mal ein ziemlicher Kracher geworden ist . Zum Glück ließ sich die Zeit bis zum Konzert von „Reazione“ mit einigen kühlen Getränken halbwegs gut überbrücken, so dass die Enttäuschung über den ausgefallenen Auftritt der Tempelritter doch recht bald überwunden war und ich mich auf den Auftritt der Italiener freuen konnte . Betty und ihre Mannen spielten denn auch recht frisch auf und sorgten für eine ordentliche Stimmung im Saal.
Da „The Blood“ aber leider fast zeitgleich mit „Reacione“ spielten und „The Blood“, wie ich dachte, zu denjenigen Bands gehörten, die man sich doch unbedingt mal angesehen haben müsste, verließ ich die „Platform“ bereits nach ein paar Stücken wieder, um mich auf den Weg zum „Dome“ zu machen. Vielleicht hatte ich ja meine Erwartungen an die Band etwas zu hoch gesetzt, aber der Gig von „The Blood“ war alles andere als der Bringer und ich bereute schon nach kurzer Zeit, dass ich mir den Auftritt der „Reaziione“ nicht bis zum Schluß angesehen hatte, da die letzten fünf Minuten des Auftrittes von „The Blood“ vollauf ausgereicht hätten.
Abgesehen davon, dass die Band schon optisch eher wie eine schlechte Mischung aus „Rage Against The Mashine“ und den „Backstreet Boys“ wirkte, war auch musikalisch vom alten Glanz, den die Band noch auf ihrer genialen „False Gestures For A Devious Public“ ausstrahlte, nicht mehr allzu viel übrig geblieben. Neben den technischen Problemen, mit denen sich die Jungs herumschlagen mussten und die man ihnen nicht anlasten kann, wirkte die Band aber insgesamt auch recht lustlos und konnte die Anwesenden nicht so richtig begeistern.
Ganz anders dagegen der Gig von „Condemned 84“, die eine der Bands waren, wegen der ich hauptsächlich nach Morecambe gekommen war, da die Konzerte der Engländer in Deutschland ja entweder ganz abgesagt werden, oder hauptsächlich von irgendwelchen schrägen Kunden besucht werden, die den Auftritten doch immer wieder einen recht faden Beigeschmack verleihen.
Leider hatten sich auch an diesem Abend wieder einige dieser Birnen im Dome eingefunden die, offensichtlich durch einen Typen animiert, der die halbe Geschichte des 3. Reiches auf seinen Rücken tätowiert hatte, meinten ihre politische Ausrichtung durch den ausgestreckten rechten Arm kundtun zu müssen.(Ein Photo der Tätowierungen dieses Typen habe ich mir erspart, da unsere Seite ansonsten sicherlich reif für den Index gewesen wäre. Nur soviel sei zu den Motiven gesagt. Zu sehen waren der hässliche Irre mit dem kleinen Bart und dem schmierigen Seitenscheitel, natürlich grüßend, dann sein debiler Stellvertreter, einige Sturzkampfbomber, eine Klansmütze und noch einiger anderer Unsinn. Wenn das kein Geschichtsbewusstsein ist.) Abgesehen von den paar Boneheads, durch die sich weder Kev und die Jungs von „Condemned 84“ noch der Rest des Publikums weiter stören ließen, war der Auftritt der Band allerdings mal wieder absolut genial und „Condemned 84“ kamen dieses Mal sogar noch besser rüber, als bei ihrem letzten Auftritt beim HIS in Morecambe vor zwei Jahren, zumal sie auch dieses Mal wesentlich besser ausgesteuert waren.
Genial ging es auch mit dem Auftritt von „Menace“ weiter, die eine weitere Band waren, wegen der ich nach Morecambe gekommen war und deren Auftritt meine Erwartungen voll erfüllte und die für meine Begriffe der wenigen Bands die, die es schaffen trotz langjähriger Pause musikalisch an die Genialität anzuknüpfen, die sie vor ihrer Auflösung besaßen. Zuvor war ich allerdings noch kurz beim Auftritt von „Temple Tudor“, die man, wie ich finde auch einfach mal gesehen haben muß, auch wenn sie musikalisch nicht so meine Linie sind. Aber die Jungs sind lustig und bringen Stimmung in die Bude. Was will man mehr.
Da ich mir nach dem Auftritt von „Menace“ reichlich Zeit ließ, um wieder zurück zur Market Arena zu kommen, bekam ich nur noch die letzten sechs bis acht Stücke vom „Cockney Rejects“ Konzert mit, die mir für diesen Abend auch schon wieder völlig ausreichten. Zwar gehörten Cockney Rejects früher mal mit zu meinen Lieblingsbands, aber Stinky Turner auf der Bühne zu sehen, der einerseits musikalisch offensichtlich nix Neues mehr auf die Reihe bringt, sich aber auf der anderen Seite feinern lässt, als wäre er „Der Größte“ persönlich, ist auf Dauer doch etwas zu nervig. Da sehe ich mir doch lieber ´ne Wiederholung des legendären Boxkampfes von Muhammed Ali gegen Joe Frasier an, als ´nem Schattenboxer wie Stinky Turner zuzujubeln. So war ich denn auch heilfroh, als die Rejects nach einigen schier endlosen Zugaben endlich die Bühne für CockSParrer freigaben. Die machten es ganz schön spannend und ließen sich noch ordentlich Zeit, bis sie die Bühne betraten. Dann jedoch, eingeleitet von „Back Home“ ging es endlich los und CockSParrer, die nach neun Jahren zum ersten Mal wieder in England spielten, ließen es krachen. Entsprechend groß war natürlich der Empfang, den ihnen das Publikum bereitete und der war keineswegs übertrieben bzw unverdient, denn CockSParrer legten wieder mal einen absolut geilen Auftritt hin der das absolute Highlight des Festivals bildete. Keine Frage, die Engländer sind einfach eine der genialsten Bands der Oi! Geschichte.


Sonntag 8.7.2001

Anders als der Sonntag beim „Holidays In The Sun“ 2000 in Berlin, der durch die vielen ausgefallenen Bandauftritte eher einen lahmen Abgang des Festivals bildete, versprach dieser Sonntag mit Bands wie „Oxymoron“, „Argy Bargy“ , den „Warriors“ , „Gundog“ , „Skint“ und den „Devotchkas“, um nur einige zu nennen, recht vielversprechend zu werden. Am meisten hatte ich mich dabei eigentlich auf den Gig der „Devotchkas“ gefreut, die ihren Auftritt in Erlangen wegen eines Problems mit ihrem Fahrzeug absagen mussten und mit denen ich unbedingt noch ein Interview klarmachen wollte. Der Gig der US Punkerinnen war denn auch das erste Konzert, das ich mir an diesem Tag im „Dome“ reinzog.
Nachdem ich ungefähr wusste, wie groß die Räumlichkeiten waren, in denen die „Devotchkas“ in Deutschland auftreten sollten, hatte ich ehrlich gesagt nicht mit einem so großen Auflauf im Dome zum Konzert gerechnet und die „Devotchkas“ waren von dem großen Zulauf offensichtlich selber überrascht. Jedenfalls wirkten sie zu Anfang ihres Konzertes doch sichtlich etwas nervös. Mit einigem aufmunternden Beifall aus dem Publikum lief der Gig jedoch schließlich sehr gut und die Damen legten einen überzeugenden Auftritt hin.

Leider blieb zwischen den Auftritt der „Devotchkas“ und dem von „Skint“ nur recht wenig Zeit, um mir auch noch das Konzert von „Oxymoron“ anzusehen.. Da ich die Franken allerdings schon sehr oft auf der Bühne gesehen hatte und ein Mitgröhler in den Massen in der Market Arena ohnehin nicht ins Gewicht fiel , beschloß ich mir lieber den Gig von Barry und Kollegen anzusehen, auch wenn der Auftritt von „Oxymoron“ wieder mal recht genial war und das neue Stück „Bulletproof“, das auch beim übrigen Publikum offensichtlich sehr gut ankam und erwarten lässt, dass auch das neue Album der Kollegen, das wohl im Oktober 2001 erscheinen wird, wieder ein ziemlicher Kracher werden wird.
„Skint“ die auch wie schon bei ihrem Auftritt in Leipzig, bei dem sie allerdings nur vor einer Handvoll Leute spielten auch in Morecambe wieder ohne ihre „brass section“, ohne die sie sich auch, wenn man mal ganz ehrlich ist irgendwie besser anhören. Auch „Skint“ kamen dieses Mal wesentlich besser rüber, als bei o.g. Auftritt in Deutschland, was wohl auch an der größeren Halle, mehr Publikum und natürlich an mehr einheimischen Fans lag . Nach dem Gig der Iren gönnte ich mir dann erst mal eine Auszeit in der Kneipe um die Ecke und klemmte mir den Auftritt von „Gundog“, der allerdings auch recht gut gewesen sein soll, wie mir Jim später berichtete, um dann rechtzeitig zum Auftritt von „Red Alert“ wieder zurück in der Platform zu sein. Die Jungs aus Sunderland und insbesondere Cast Iron waren schon ziemlich durch den Wind bei ihrem Auftritt aber dafür war die Stimmung gut und es ging recht spaßig zu , da einige Leute aus dem Publikum ständig versuchten Cast Iron mit einem Newcastle Trikot zu provozieren und der Red Alert Sänger sich irgendwie nicht so richtig entscheiden konnte, ob der auf das Trikot pissen oder es vielleicht doch mal anprobieren sollte. Schließlich erbarmte er sich dann aber doch und zog es unter großem Gejubel der englischen Fans für einige Sekunden an. Vorher beschäftigten er und Tony van Frater die Jungs von der Security allerdings noch ein bisschen indem sie auf die Boxen und die Aufpasser springen ließen um die Boxen fest zu halten.
Ansich hätte nach dem Gig von „Red Alert“ ja eigentlich auch noch der Auftritt von „Beerzone“ angestanden, den ich mir allein schon deshalb ansehen wollte, weil sie vor kurzem erst ´ne neue CD rausgebracht haben und außerdem seit ihrem Auftritt beim „Holidays In The Sun“ in Berlin letztes Jahr die Besetzung der Band fast völlig umgekrempelt hatten. Irgendwie ging mir die Musik der Band, die mir ansonsten eigentlich sehr gut gefällt aber schon nach wenigen Minuten ziemlich auf den Geist, so dass ich mir den Rest des Auftrittes dann doch ersparte, noch einige Getränke abfasste und mir bis zum Auftritt der beiden letzten Highlights des Tages, „Argy Bargy“ und den „Warriors“ lieber noch die Jungs von „Hard Skin“, wobei ich selbstverständlich nicht die nackigen Spargeltarzane meine, die während des Auftrittes von „Hard Skin“ auf der Bühne rumsprangen.
Auch diese Band hatte mir eigentlich Barry empfohlen, der meinte die Jungs wären recht lustig und würden zudem auch noch geile Oi! Mucke spielen. Damit hatte er jedenfalls nicht übertrieben. Die Kollegen kamen musikalisch ziemlich genial rüber und sie stellten ebenfalls unter Beweis, dass sie es verstehen, derbe Späße zu machen, wenn einige der Security Leute die Witze, die die Band über sie machte, nicht so richtig lustig zu finden schienen. Offensichtlich ist Humor doch eine Frage des Haarschnitts.
Was die Band zusätzlich recht sympatisch machte war, dass sie die einzigen waren, die auch mal eine Bemerkung über die „Boneheads“ beim Auftritt von „Condemned 84“ am Tag vorher losließen. Nach dem Auftritt von „Hard Skin“ waren dann endlich „Argy Bargy“ und die „Warriors“ an der Reihe. Zwar spielten beide Bands in dem kleinen, abseits gelegenen „Carlton Club“, aber wie schon beim Konzert von „On File“ tat dies der Stimmung weder beim Gig von „Argy Bargy“ noch beim Auftritt der „Warriors“ einen Abbruch, zumal beide Bands wirklich tolle Konzerte hinlegten. Insbesondere der Auftritt von „Argy Bargy“, die einfach ´ne saugeile live –Band sind und von denen es leider einfach viel zu wenig Alben gibt, spielten was das Zeug hielt.
Aber auch die Warriors, die an diesem Abend mal wieder mit Zweitsänger Jim auftraten vermochten in jeder hinsicht zu überzeugen. Nach ca. der Hälfte des Gigs der „Warriors“ war dann bei mir allerdings die Luft raus, so dass ich auch diesen Auftritt vorzeitig verließ, um mich vom Wochenende zu erholen.Auch wenn ich leider nicht alle Bands sehen konnte, die ich mir gerne angesehen hätte, wie z.B. „Major Accident“, „ the Partisans“, die „ the Templars“ und „Braindance“ oder „Red London“ und „D.O.A“ war´s auf jeden Fall wieder mal ein geniales Wochenende bei dem ich immerhin 21 Filme verknipst habe und von dem man sicherlich noch lange reden wird.
Bleibt an dieser Stelle nur noch ein paar Leute zu grüßen, die ich an diesem Wochenende z.T. nach recht langer Zeit mal wieder getroffen bzw kennen gelernt habe und die wesentlich dazu beigetragen haben, dass das Wochenende zumindest für mich ein voller Erfolg war, als da wären : Kid Stoker (Red London ), Jim (the Skin), Paul und Sue, Phil (the Templars), Betty, Riccardo (Reacione), Troccolo, Barry und die Jungs von Skint, Björn und Martin (Oxymoron) und natürlich Micky, Colin und die beiden Steves von Cocksparrer, vor allem für die Unterstützung mit dem Interview.