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Dubtari/King Django /Station No1 and the Godfather of SKA Laurel Aitken 30.3.2002

 

Obwohl sich der Eiskeller gleich zu Anfang des Easter SKA Jam ordentlich gefüllt hatte, wollte es stimmungsmäßig zunächst nicht so richtig losgehen.

Das lag allerdings weniger am Publikum, in dem sich mal wieder erfreulich viele Skinhead befanden, in letzter Zeit bei SKA Konzerten doch leider eher eine Seltenheit, als vielmehr an der Zusammensetzung der Bands.

Klar, die meisten Leute waren wegen des Godfathers gekommen, von dem es hieß, dass er doch so langsam des Umherziehens müde werde und wohl in Leipzig  vorerst zum letzten Mal auftreten werde, aber so richtig prall waren die ersten beiden Bands auch wirklich nicht und irgendwie passten sie auch nicht so richtig zu diesem Festival.

Dubtari, die einen Mix aus allen möglichen Stilrichtungen mit teilweise recht theatralisch wirkenden Texten spielten, waren mehr so die Band, die man typischer Weise auf einem interkulturellen Müsliwettessen erwarten würde und dort hätten sie sicherlich auch für extatische  Freudenausbrüche des Publikums gesorgt. An diesem Abend sorgte hingegen gerade noch die Sängerin für ein gewisses Interesse beim kahlköpfigen Publikum.

Nicht weniger Enttäuschend , für meine Begriffe noch enttäuschender

„King Django“. Von ihm, der schließlich bei den genialen Stubborn Allstars spielte, hatte ich mir eigentlich wesentlich mehr erwartet. Statt Rocksteady und Skinhead Reggae gab´s eine recht experimentell wirkende Musik mit einigen Ragga Elementen. Sicher, schlecht gespielt haben sie nicht, aber irgendwie hatte das Ganze doch recht wenig mit SKA zu tun. Da wunderte es dann auch nicht, dass Leute aus dem Publikum nach einiger Zeit einige verärgerte Zwischenrufe losließen, mit denen der etwas an Demis Roussos erinnernde King allerdings absolut nicht klar kam und nicht nur dumme Sprüche abließ, sondern den Meckerern auch noch Schläge androhte.

Vielleicht sollte er dann doch lieber nur zu Hause in seiner Wanne singen, wo ihn niemand kritisiert.

Mit richtig gutem SKA ging´s eigentlich erst los, als No1 Station das Feld betraten und mit feinstem Rocksteady und Skinheadreggae endlich ordentlich  Stimmung in die Bude brachten.

Allzu lange ließ dann auch Laurel Aitken nicht mehr auf sich warten. Der machte entgegen allen Gerüchten, er sei des Tourens müde, ´nen recht fitten Eindruck und schien auch ganz gut bei Stimme zu sein. Zwar hatte er im Vorfeld der Tour mit No1 Station nicht allzu viel üben können und ab und zu haute es mit dem Zusammenspiel nicht ganz so gut hin, wie bei einigen Konzerten, die ich früher mit dem Godfather gesehen hatte, dem die Engländer teils etwas zu langsam spielten, aber wen störte das schon bei Stücken wie Al Capone, It´s too late oder der Hymne schlechthin, Skinhead, bei dem wie üblich einige Kollegen die Bühne stürmten, um mit dem Godfather die Knochen zu schwingen.

Der genoß es sichtlich, mit seinen kahlköpfigen Fans auf der Bühne zu tanzen und beschwerte sich dann auch recht heftig, als die Security die  beiden Skanker schon kurze Zeit später wieder von der Bühne jagen wollte.   

So  ging das Festival dank des Godfathers und No1 Station trotz des sehr laschen Anfangs doch noch recht gut ab.